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Mariam Ishag von Papst Franziskus empfangen
Der Einsatz für die im Sudan zum Tode verurteilte Katholikin Mariam Ibrahim Ishag hat sich gelohnt: Die Ärztin durfte am 24.Juli zusammen mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern nach Italien ausreisen. Der Referent für Religionsfreiheit der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Walter Flick, erklärte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea: „Der Fall zeigt, dass ausdauernde internationale Appelle Erfolg haben.“ Die IGFM hatte Anfang Juli rund 1.600 Unterschriften bei der sudanesischen Botschaft in Berlin mit der Forderung übergeben, Ishag in ein Land ihrer Wahl ausreisen zu lassen. Flick erinnerte zugleich an weitere Christen, die zum Tode verurteilt wurden und nicht vergessen werden dürften. Als Beispiele nannte er Asia Bibi und das Ehepaar Shafaqat Emmanuel und Shagufta Kasuar in Pakistan. Ihnen wird vorgeworfen, den Propheten Mohammed beleidigt zu haben. Flick verwies auf eine Aufforderung im Neuen Testament: „Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen!“ (Hebräer 13,3).
From a death sentence to a meeting with the pope: Meriam Ibrahim thanked for steadfast witness https://t.co/jCJG8yvDcB pic.twitter.com/KMEluHGK5E
— L'Osservatore Romano (@LOsservatoreUSA) 24. Juli 2014
Hilferuf: Neuer Völkermord im Süd-Sudan?
Im Süden des Sudan befürchten Kirchenvertreter nach der gestrigen Bekanntgabe der Wahlergebnisse eine Welle der Gewalt. In einem Schreiben an das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ warnte der Bischof der südsudanesischen Diözese Tombura-Yambio, Edward Hiiboro Kussala, sogar vor einem „Völkermord“. Grund für die drohende Gewalt seien nach Angaben Kussalas Unstimmigkeiten beim Ablauf der Wahlen, die bei vielen Bevölkerungsgruppen das Gefühl geweckt hätten, übervorteilt worden zu sein. Die Verzögerung der Bekanntgabe des Wahlergebnisses und fehlende Transparenz bei der Auszählung habe diese Ängste in der Bevölkerung noch weiter geschürt.
Bischof Kussala schrieb, er habe seit dem Beginn der Wahlen am 11. April beobachtet, dass „tief verwurzelte Feindschaften“ zwischen den Ethnien im Südsudan nicht wie erhofft auf eine „konstruktive und politische Art“ gelöst werden konnten. Er befürchtet nun, dass sich die Streitigkeiten deshalb erneut in Gewalt entladen und rief seine Landsleute zur Besonnenheit auf.
Vor allem mit Blick auf die Volksabstimmung über die Unabhängigkeit des Südsudan im kommenden Januar kritisierte Bischof Kussala, dass wichtige Fragen der Wähler noch nicht ausreichend von den politischen Parteien thematisiert worden seien. Ungeklärte Fragen in Bezug auf die Unabhängigkeit seien zum Beispiel die Grenzziehung zwischen dem zukünftigen Nord- und Südsudan sowie die Aufteilung der reichen Erdölerträge zwischen beiden Regionen und die Regelung der Wirtschaftsbeziehungen.
Der Bischof rief wegen all dieser ungelösten Fragen zum Dialog auf und betonte, dass die Wahlen trotz aller Unstimmigkeiten in Anbetracht der schwierigen Verhältnisse im Südsudan „recht gut“ umgesetzt worden seien.
Er appellierte an die internationale Gemeinschaft, weiter „auf dem Weg zur Demokratie an der Seite des Sudan zu bleiben“. Er schrieb: „Lasst uns hoffen, dass die Vernunft siegen wird und dass die friedfertigen Kräfte in unserem Land in der Lage sein werden, das drohende Unheil abzuwenden.“
„Kirche in Not“ ruft seine Unterstützer zum Gebet für den Frieden im Sudan auf und bittet um Spenden für den Aufbau von Pfarr- und Ausbildungszentren im Süden des Landes: Online: https://www.kirche-in-not.de/spenden-online.html