Christenverfolgung und religiöse Diskriminierung ist ein Schwerpunkt des katholischen Laienkongresses, der am Mittwoch (01. Sept. 10) im südkoreanischen Seoul startet. Eine Woche lang diskutieren dort Mitglieder der asiatischen Bischofskonferenzen mit christlichen Laien aus rund 20 Ländern über Mission im heutigen Asien. Im Interview mit Radio Vatikan spricht Kardinal Stanislaw Rylko – Präsident des Päpstlichen Laienrates – von den großen Problemen, die Christen in Asien haben:
„Religiöser Fundamentalismus verbreitet sich zunehmend, was in vielen asiatischen Ländern zu drastischen Einschränkungen der Religionsfreiheit führt, zu Diskriminierung und religiöser Verfolgung. Die Bischöfe einiger asiatischer Länder berichten von dem traurigen Phänomen des Ausblutens der Christen, denn nicht wenige von ihnen fliehen aus ihren Heimatländern. Deshalb brauchen die Christen unsere Solidarität und unsere besondere spirituelle Unterstützung.“
Nur ein Paar hundert Kilometer weiter nördlich, in Nordkorea, sind diese Probleme bittere Realität. Nordkorea gilt als Land mit der schlimmsten Christenverfolgung weltweit. Bei der Behauptung des Christentums in Asien kommen aber auch noch andere Probleme zum Vorschein, weiß Kardinal Rylko:
„Die andere große Herausforderung für die Mission ist die Begegnung mit den großen traditionellen asiatischen Religionen. Da besteht die Gefahr, dass sich eine relativistische Mentalität und Synkretismus ausbreiten, die den wahren Sinn der Mission deformieren: Man tendiert dazu, echte Mission mit einem vagen Dialog gleichzusetzen, der alle Positionen austauschbar macht. Man neigt dazu, die Evangelisierung einfach als Werbung für den Menschen abzutun. Und schließlich bleibt nicht zu vergessen, dass die Globalisierung auch nach Asien postmoderne Ideen trägt.“
Der Kongress mit dem Titel „Christus heute in Asien verkündigen“ dauert noch bis kommenden Sonntag und wurde zusammen mit der Laienkommission der koreanischen Bischofskonferenz und dem lokalen Laienrat organisiert. (Radio Vatikan 31.08.2010 pr)