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Archiv der Kategorie: Allgemeines
Nachfolge, Mission und Verfolgung
Nachfolge Jesu, auch Mission, war von Anfang an mit Verfolgung verknüpft. Als Petrus zu Jesus sagte: “Sieh, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt”, antwortete Jesus: “Wahrlich, ich sage euch: Niemand hat Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater und Kinder oder Äcker um meinetwillen und um der Heilsbotschaft willen verlassen, der nicht hundertfältig empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker – (wenn auch) unter Verfolgungen – und in der künftigen Welt ewiges Leben.” (Mk 10,28-30).
Bereits die ersten christlichen Gemeinden waren Verfolgungen ausgesetzt. Dies zog sich – mit Unterbrechungen – hin bis zur sogenannten Konstantinischen Wende im 4. Jahrhundert.
Ende des 20. Jahrhunderts bis Anfang des 21. Jahrhunderts war “Christenverfolgung” kein besonderes Thema.
Noch vor sechs Jahren gab es ungläubige Gesichter und Reaktionen – auch bei kirchlichen Amtsträgern – wenn das Gespräch auf “Christenverfolgung heute” kam. Nun kann über die Tatsache, dass weltweit Millionen Christen diskriminiert, bedrängt, verfolgt und oft auch getötet werden, niemand mehr hinwegsehen. Nicht zuletzt haben die Vorkommnisse im Irak, in Ägypten, in Syrien, Eritrea, in der Türkei, in Indien, in Pakistan, im Iran und anderen Ländern, zur öffentlichen Bewusstseinsbildung beigetragen. Dies ist ist auch der Verdienst von Menschenrechtsorganisationen, wie unter anderen die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), die immer wieder mit Aktionen und Appellen auf die fehlende Religionsfreiheit und auf Verfolgungen aufmerksam machen.
Bedrängnis, Diskriminierung und Verfolgung sind in den über 60 Ländern mit eingeschränkter Religionsfreiheit unterschiedlich ausgeprägt:
- In manchen Ländern wird das religiöse Bekenntnis zwar grundsätzlich geachtet. Sobald Christen sich jedoch mutig für die Menschenrechte einsetzen und sich an die Seite der Armen stellen, sind sie gefährdet. Dies betrifft vor allem Lateinamerika. Priester und Laien haben bereits einen hohen Blutzoll entrichtet. Die Bedrohung bleibt.
- Auch die Situation in kommunistischen Staaten ist nach wie vor bedrückend. Zwar hat sich in China und Vietnam manches gebessert. Die Kirche lebt dort inzwischen freier, wenngleich die Verhältnisse regional sehr unterschiedlich sind. Aber nach wie vor wird in diesen Ländern der Aktionsradius von Kirche und Christen eingeengt, und die staatlichen Behörden greifen in die inneren Angelegenheiten der Kirche ein. Zu erwähnen ist besonders Nordkorea. Es wird geschätzt, dass dort zwischen 50.000 und 70.000 Christen in über 30 Arbeits- und Straflagern gefangen gehalten werden. 200.000 leben dort im Untergrund.
- Massiv angewachsen ist in vor allem die Bedrohung von Kirchen und Christen in manchen islamisch geprägten Ländern. Ein erstarkter religiöser Fundamentalismus gewinnt zunehmend Einfluss. Als Folge davon werden Christen durch gesetzliche Diskriminierung zu Bürgern niederen Ranges herabgestuft und an der Ausübung ihres Rechtes auf Religionsfreiheit gehindert
Länder wie Sudan und Iran haben ihre Strafgesetzgebung der Scharia, dem islamischen Recht, angepasst. Dadurch droht Muslimen, die zum Christentum konvertieren, sogar die Todesstrafe. Nicht-muslimischen Bürgern wird die Ausübung ihrer Religion sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich gemacht.
Über das aktuelle Geschehen, sowie über Unterstützungsmöglichkeiten, informieren wir mittels der aufgeführten Links und Feeds.
Aufruf zum Gebet für die Kirche in China
Die deutschen Bischöfe rufen zum Gebet für die katholische Kirche in China auf. Priester und Gläubige sollten am Pfingstmontag, der auch Gedenktag „Maria, Hilfe der Christen“ ist, die Anliegen der Kirche in China in die Gottesdienste einbeziehen und im persönlichen Gebet gedenken. – Die schwierige Lage der chinesischen Katholiken habe sich zwar in den vergangenen Jahren „deutlich verbessert“; doch schränke die staatliche Religionspolitik weiterhin den Handlungsspielraum der Kirche ein und versuche, auf die Verwaltung von Diözesen und Gemeinden Einfluss zu nehmen. Gleiches gelte auch für die Besetzung von Ämtern und die theologische Ausbildung der Seminaristen, heißt es in dem Schreiben der Bischofskonferenz. Die Gebetsinitiative geht auf eine Empfehlung von Papst Benedikt XVI. zurück, der 2007 in seinem Brief an die katholische Kirche in der Volksrepublik China zu einer wachsenden Verbundenheit in Gebet und Begegnung zwischen der Kirche in China und der Weltkirche aufgerufen hat. –Etwa ein Prozent der chinesischen Bevölkerung bekennt sich zur katholischen Kirche. Der Großteil der Katholiken lebt auf dem Land. Quelle: Radio Vatikan