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Erdbeben: Santo Domingo glimpflich davongekommen
Im Casa Hogar de Jesús geht´s uns allen gut, sowohl den Kindern, als auch den Freiwilligen und dem Personal. Wobei ein paar unserer Angestellten Angehörige ihrer Familien beim Erdbeben verloren haben bzw. noch keinen Kontakt mit ihnen aufnehmen konnten. In Wahrheit hat gerade alles erst begonnen. Wir befürchten, dass die Zahl der Toten und Verletzten sehr hoch sein wird. Bis jetzt spricht man schon von über 450 Toten und es werden immer noch Leichen aus den Ruinen geborgen. Auch die Anzahl der Vermissten steigt weiter.
Die Kinder des Casa Hogar sind wohlauf. Sie haben sich nicht wirklich gefürchtet. Eher sahen sie das Beben wie ein Spiel und können glücklicherweise ganz normal den Heimalltag weiterleben.
An der Küste gibt es jedoch viele Tote, auch auf den Straßen. Einige große Dörfer sind völlig in sich zusammen gefallen. Der einzige Weg sie zu erreichen, ist mit dem Helikopter.
Wir haben mit ziemlicher Sicherheit eine unserer Lehrerinnen der Schule „Calasanz“, auf die auch ein paar unsere Kinder gehen, verloren. Sie traf sich mit ihrer Familie in Jama, das liegt ca. 3 Stunden entfernt von Santo Domingo. Wir hoffen, dass wir noch irgendwelche guten Nachrichten von ihr oder ihrer Familie hören. Die Aussicht darauf ist jedoch sehr schlecht, da aufgrund seiner Nähe zum Epizentrum, beinahe das ganze Dorf zerstört wurde.
Auch unsere Einrichtung zeigt nach genauerer Untersuchung einige kleine Risse in den Wänden auf, welche aber die Statik nicht beeinträchtigen. Trotzdem werden wir sie richten müssen.
Santo Domingo ist einigermaßen unbeschadet davon gekommen. Es gab keine spektakulären Einstürze, jedoch viele Beeinträchtigungen. Wir versorgen die Opfer mit Lebensmitteln und Kleidung. Bei einem unserer Besuche sahen wir viele Familien, die alles verloren haben. Es ist sehr traurig, alles so zerstört zu sehen. Während man jedoch die Häuser wieder aufbauen kann, so bleiben die Menschenleben für immer verschwunden. Und das schmerzt sehr viel mehr.
Das Ministerium hat uns schon angerufen, ob wir denn Kinder, die ihre Eltern verloren haben oder sie nicht finden können, aufnehmen können. Wir sind schon in den Vorbereitungen dies zu tun. Hier in der Stadt hat der Bürgermeister ein Camp im Fußballstadion errichtet, wo Menschen unterkommen können, die keinen Platz mehr zum Schlafen haben.
Auch müssen wir das Schuljahr am 2. Mai beginnen. Jedoch wissen wir noch nicht, ob wir können. Wir warten auf eine offizielle Mitteilung.
Ein weiterer Punkt, über den ich besorgt bin, ist, dass der Staat momentan über kein Geld verfügt. Da zudem auch der Ölpreis immer weiter fällt, wird das auch so bleiben. Wir sind mittlerweile schon 3 Monate mit den Subventionen für unser Projekt im Rückstand.
Das Ministerium hat außerdem angefragt, unsere Fahrzeuge für die Verteilung der Spenden an die Familien zu benutzen. Eine Gruppe aus der Pfarrei ist aufgebrochen, um Spenden an kritische Stellen im Umkreis Santo Domingos zu bringen.
Ich möchte euch für die vielen ermutigenden Anrufe und Spenden danken. Danke für die Unterstützung! Wir fühlen uns von euch begleitet. Teresita