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Archiv der Kategorie: Verfolgte Christen

Mali: Islamisten unterdrücken Gebet und Musik

Bruder Andrew – Ein Rückblick auf sein Werk

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  • Robert Kardinal Sarah – Gebet für Deutschland
    Herr, bleibe bei uns; denn Traurigkeit und Lauheit befällt un­ser Herz!Herr, bleibe bei uns; denn von allen Seiten bedroht die Fins­ternis der Lüge und des Glaubensabfalls Deine Kirche.Komm, erwärme unsere Herzen und entzünde sie mit einer großen Liebe zu Dir, wahrer Gott und wahrer Mensch.Entflamme unser Leben, lasse es strahlen im Glanz des Evan­geliums, mache […]
  • Segnung homosexueller Paare: Hilfreich für die Pastoral?
    Segnungen homosexueller Paare: Am Ende verliert die Pastoral: https://t.co/X52yLGwAQF— Heinz Josef Ernst (@ernesto4711) December 20, 2023 The post Segnung homosexueller Paare: Hilfreich für die Pastoral? first appeared on Leben im Feuer des Heiligen Geistes.

Ukraine: Orthodoxe Gemeinden lösen sich von Moskau

Nordkorea: Dramatisch für Rückkehrer!

Muslime verlangen nach Jesus

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Gegen den Zeitgeist in der Kirche

China: Kirchen unter permanentem Druck

Sonntag der Weltmission – Gebet für verfolgte Christen

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VS-Villingen: Die Kirche begeht heute den Weltmissionssonntag. Mission war schon in der jungen Kirche immer mit Verfolgung verbunden. Jesus sagte: Wie sie mich verfolgen, werden sie auch euch verfolgen. Die Heilig Kreuz-Pfarrei nimmt bereits früher am weltweiten Gebetstag für die verfolgte Kirche teil, der allgemein am 11. November stattfindet. In diesem Jahr stehen der zentralasiatische Staat Turkmenistan und der Iran im Blickpunkt.

Turkmenistan gilt als eines der restriktivsten Länder der Welt. Es besteht keinerlei Informations- oder Pressefreiheit. 2016 wurde ein neues Religionsgesetz verabschiedet, das das kirchliche Leben von Christen noch strenger einschränkt.

Die Russisch-Orthodoxe Kirche hat sich mit den Einschränkungen der Regierung arrangiert und wird daher nur wenig gestört. Christen mit muslimischer Herkunft tragen die Hauptlast der Verfolgung in Turkmenistan. Außer vom Staat werden sie auch von ihren eigenen Familien, Freunden und ihrem sozialen Umfeld stark unter Druck gesetzt.

Christen aus protestantischen Freikirchen werden am zweitstärksten verfolgt, besonders, wenn diese nicht registriert sind. Dazu zählen Baptisten, evangelikale Christen und Pfingstgemeinden. Razzien, Bedrohungen, Verhaftungen und Geldstrafen sind an der Tagesordnung.

Auch im Iran tragen ehemalige Muslime, die den christlichen Glauben angenommen haben, die Hauptlast der Verfolgung, insbesondere durch die Regierung. Die Hardliner der iranischen Führung stehen dem Christentum sehr feindlich gegenüber. Der sogenannte Abfall vom Islam gilt als todeswürdiges Verbrechen. Die traditionellen Gemeinschaften armenischer und assyrischer Christen werden von der Regierung als das „wahre und traditionelle Christentum“ dargestellt. Im Gegensatz zu diesen traditionellen Kirchen wird die Bildung von Gemeinden konvertierter Christen als ein Versuch westlicher Länder angesehen, den Islam und die islamische Regierung des Iran zu untergraben.

Die Taufe wird als Angriff auf den Islam betrachtet und ist daher verboten. Außerdem werden die meisten Kinder von Christen muslimischer Herkunft automatisch als Muslime registriert. Gemeindeleiter werden verhaftet, vor Gericht gestellt und wegen „Verbrechen gegen die nationale Sicherheit“ zu langen Haftstrafen verurteilt.

Aktuell wurden vier Gemeindeleiter zu jeweils 10 Jahren Haft verurteilt, einschließlich 80 Peitschenhiebe für zwei von ihnen mit anschließender Verbannung. Hierzu konnten sich die Gottesdienstteilnehmer in die Unterschriftsliste im Vorraum der Kirche eintragen.

Die Unterschriften gehen an die iranische Regierung und Kopien davon ins Gefängnis. Die Unterschriftsaktion wird fortgesetzt – dazu können Sie an dieser Stelle das Unterschriftsformular >>>herunterladen und ausdrucken. Die Unterschriftssammlung wird dann an die im Formular genannte Adresse gesandt; dabei müssen die Listen nicht komplett ausgefüllt sein.

Herzlichen Dank für die Unterstützung!

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Religionsfreiheit weltweit bedroht

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Im Ökumenischen Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit 2017, herausgegeben vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz und vom Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, wird das Recht zum Glaubenswechsel als unverzichtbarer Bestandteil der Religionsfreiheit hervorgehoben. Welche Konsequenz eine Konversion oft hat, wird am Beispiel des 37jährigen Tunesiers Tarek deutlich. Er selbst sagt: „Drei Jahre habe ich im Verborgenen die Bibel gelesen und gebetet. Am christlichen Glauben ist mir die grenzenlose Nächstenliebe wichtig, die ich im Islam nicht fand. Dann erfuhr mein Vater davon und das Unglück nahm seinen Lauf. Ich wurde in der muslimischen Gemeinde beschimpft und nach Morddrohungen bin ich geflohen.“ Tarek hat in Deutschland einen Glaubenskurs belegt und sich in einer evangelischen Gemeinde taufen lassen. Eine Rückkehr nach Tunesien ist für ihn lebensgefährlich.
Warum verfolgten und bedrängten Christen helfen? Die Antwort lautet: „Ihnen schulden wir als Geschwister im Glauben unsere aktive Unterstützung. Mit ihnen sind wir durch Gottesdienst und gemeinsames Gebet verbunden.“ Beim praktischen Einsatz für Betroffene aus verschiedenen Ländern hat sich immer wieder auch die Kraft der Fürbitte gezeigt. Die Erfahrung zeigt, dass auch öffentliches Eintreten den Betroffenen helfen kann. So auch durch die Aktion „Gefangene des Monats“ der evangelischen Nachrichtenagentur idea und der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Für die monatlichen Gefangenen wird jeweils ein vorbereiteter Appellbrief bereitgestellt, der nur um Absender, Datum und Unterschrift zu ergänzen und an die jeweilige Botschaft in Berlin zu senden ist. Die Appellbriefe stehen im Vorraum der Heilig-Kreuz-Kirche zur Verfügung und können auch unter https://www.religionsfreiheit-igfm.info heruntergeladen werden, ebenso wie auch der Ökumenische Bericht zur Religionsfreiheit. – Die Situation der bedrängten Christen in China kam auch beim Vortrag des Bildungswerkes Heilig Kreuz Ende November 2017 zur Sprache; besonders sind dort nicht registrierte Hauskirchen von staatlicher Pression betroffen. Viele ihrer Mitglieder fliehen vor Verhaftung und Folter – auch nach Deutschland. – Heinz Josef Ernst

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Gewalt gegen Christen in Flüchtlingsheimen: Hingehen statt urteilen

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Christen an Weihnachten in Angst und Unfreiheit

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Indonesien: Religionsfreiheit nur auf dem Papier

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Gebetsaufruf für verfolgte Christen

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“Dass der Westen nichts gegen die Christenverfolgung im Nahen Osten durch den ‘Islamischen Staat’ unternimmt, ist ‘skandalös’ – Dies sagte der katholische Patriarch Louis Raphael I. Sako gegenüber Radio Vatikan. Der irakische Kirchenleiter aus Bagdad hatte bereits im März die Vereinten Nationen (UN) um Hilfe für die verfolgten Christen in seiner Heimat gebeten.

Nach Aussage von ‘Kirche in Not’ haben angeblich die deutschen Bischöfe einen Aufruf an die Pfarreien gerichtet, in den kommenden Wochen besonders für die verfolgten Christen zu beten. Dies nimmt KIRCHE IN NOT zum Anlass, auf die „Prayerbox für verfolgte Christen“ hinzuweisen.

Die Box in der Größe einer Streichholzschachtel beinhaltet ein Kreuz, einen Fingerrosenkranz, ein Fläschchen mit Weihwasser, eine Kreuzwegandacht und christliche Grundgebete. Die Ausstattung lädt ein, für verfolgte Glaubensgeschwister weltweit zu beten. Anmerkung: Eigentlich ist es selbstverständlich, für die verfolgten Logo Ich bin ChristSchwestern und Brüder zu beten. In der Schrift heißt es: “Wenn ein Glied leidet, leiden alle anderen mit”. Wenn nicht, dann ist vielen bei uns im Westen das Bewußtsein, zum einen Leib Christi zu gehören, verloren gegangen. >>>Kirche in Not

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Ägypten: “Märtyrer bezeugen den Sieg Christi”

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Bischof Antonios Aziz Mina zum Mord an äthiopischen Christen

ROM, 20. April 2015 (Fides) – Anlässlich ihrer zweimal jährlich stattfindenden Vollversammlung werden sich die katholischen Patriarchen und Bischöfe Ägyptens auch mit den von Kämpfern des Islamischen Staates (IS) verübten und durch makabre Videoaufnahmen dokumentierten jüngsten Morde an äthiopischen Christen befassen.

In dem Video werden die Opfer als Mitglieder der „feindlichen äthiopischen Kirche“ bezeichnet. Die Identität der Opfer konnte bisher noch nicht bestätigt werden. Wahrscheinlich handelt es sich um äthiopische Migranten, die über Libyen nach Europa auswandern wollten.

„Der äthiopisch-orthodoxe Patriarch Mathias I.“, so der koptische Bischof von Guizeh, Antonios Aziz Mina, „hatte einen Besuch in Ägypten geplant, von wo aus er zusammen mit dem koptischen Patriarchen Tawadros II. nach Jerewan weiterreisen wollte, um dort an den Gedenkfeiern des armenischen Genozids teilzunehmen. Nun musste er dieses Vorhaben im letzten Moment absagen. Er entschuldigte sich dafür, betonte aber, dass er in Äthiopien bleiben müsse. Die Geschichten der Märtyrer von gestern überkreuzen sich mit den Geschichten der Märtyrer von heute.“

Im April vergangenen Jahres war Patriarch Mathias im Rahmen eines historischen Besuchs in Ägypten auch vom ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al Sisi mit allen Ehren empfangen worden.

„Es ist beeindruckend“, so Bischof Aziz Mina „dass die äthiopische Kirche als ‚feindlich‘ bezeichnet wird… Dies zeigt, dass die Dschihadisten sich nicht mit den politischen Auswirkungen von Begegnungen zwischen den Kirchen befassen. Doch trotz großer Schmerzen betrachten wir diese Ereignisse mit den Augen des Glaubens. Die Kette der Märtyrer reißt nicht ab und sie wird die Geschichte bis zu ihrem Ende begleiten. Die Christen streben nicht nach dem Martyrium, sondern wollen glücklich und in Frieden leben. Doch wenn es zum Martyrium kommt, dann ist es tröstlich zu sehen, dass man dies mit demselben Frieden akzeptieren kann, mit dem dies die koptischen Gläubigen getan haben, die den Namen Christi aussprachen und sich zu ihm bekannten, bevor sie hingerichtet wurden. Die Kirche hat nie über das Martyrium geklagt, sondern die Märtyrer stets als jene gefeiert, die gerade weil sie ermordet werden, den Sieg Christi bezeugen.“ (GV)

(Quelle: Fides, 20.04.2015)

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Neue Aspekte zum Genozid: Versuch des Vatikans, das Verbrechen zu stoppen

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„Man wollte das christliche Element vernichten“
Ein Interview mit dem Historiker und Autor Michael Hesemann

Am 24. April vor 100 Jahren begann das Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich, auf dem Boden der heutigen Türkei, mit rund 1,5 Millionen Toten. Papst Franziskus sprach am vergangenen Sonntag ausdrücklich von einem „Völkermord“. Von der Türkei wird dieser Genozid von 1915 bis heute offiziell bestritten.
Der Historiker Michael Hesemann hat über den Völkermord an den Armeniern ein Buch geschrieben. Bei seinen Recherchen in den Vatikanischen Geheimarchiven stieß er auf Quellen, die bis dahin noch nicht veröffentlicht waren. Aus diesen Quellen geht hervor, dass der Heilige Stuhl damals alles versucht hat, das Verbrechen an den Armeniern zu stoppen.
In einem Interview mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ spricht Michael Hesemann über die historischen Hintergründe des Völkermords, die Rolle Deutschlands und die geschichtliche Aufarbeitung. Die Fragen stellte Berthold Pelster.

KIRCHE IN NOT: Herr Hesemann, Sie haben ein Buch über den Völkermord an den Armeniern geschrieben. Wie kamen Sie auf diesen Gedanken?
MICHAEL HESEMANN: Ich bin eher zufällig darauf gestoßen. Ich habe über Papst Pius XII.  recherchiert, weil ich mehr über seine Hintergründe und wie er noch zu seiner Zeit als Nuntius auf die verschiedenen Herausforderungen im Ersten Weltkrieg reagierte, erfahren wollte. Dabei entdeckte ich eine Akte mit der Überschrift „Die Verfolgung der Armenier“. Darin fand ich einen sehr bewegenden Brief, den der damalige Kölner Erzbischof Kardinal von Hartmann an den deutschen Reichskanzler geschrieben hat. Er erklärte darin, die Deutschen müssten endlich etwas unternehmen, damit die Türken, ihre Verbündeten im Ersten Weltkrieg, die blutige Verfolgung der Armenier beenden, die, so wörtlich „an Grausamkeit den Christenverfolgungen der ersten Jahrhunderte“ nicht nachstehen würde. Ein weiteres Hinnehmen dieser Gräuel würde sonst auf ewig Schande über den deutschen Namen bringen, denn bei dem Täter handle es sich immerhin um Deutschlands engsten Verbündeten. Im Anhang der Akte befand sich auch eine Kopie des Briefes, den Papst Benedikt XV. an Sultan Mehmet V. geschrieben hatte und  in dem dieser anmahnte, das Morden endlich zu beenden. Ich habe seitdem über 2500 Seiten bis dahin unveröffentlichter Dokumente über dieses Ur-Verbrechen gefunden, das, wie wir heute wissen, der Schoah, dem Holocaust, als Vorbild diente.

Haben Sie neue Erkenntnisse gewonnen?
Bei diesen Dokumenten handelt es sich um einen regelrechten, bislang noch nicht gehobenen Quellenschatz. Wir kannten bislang die Quellen, die das deutsche Auswärtige Amt freigegeben hat, die Dokumente der Amerikaner, Briten und Franzosen, aber niemand war auch nur auf die Idee gekommen, im Vatikan zu forschen. Dabei war eigentlich davon auszugehen, dass der Vatikan gut informiert war, schon durch die Armenisch-Katholische Kirche, die in der Türkei mit über 100 000 Gläubigen überall im Lande vertreten war. Hinzu kamen die Augenzeugenberichte deutscher Missionare, deutscher und österreichischer Kapuziner, Lazaristen, Franziskaner und Missionsbenediktinerinnen. All diese Berichte und Quellen liegen jetzt vor. Sie erweitern das Bild, das wir bisher von den Ereignissen hatten, und fügen ihm eine ganz neue Perspektive hinzu. Wir sehen in ihnen, wie der Heilige Stuhl alles versucht hat, um dieses Verbrechen zu stoppen, wie er eben damals schon zum Anwalt der Menschlichkeit wurde und gegen einen so grausamen Völkermord kämpfte.

Hat man von Anfang an daran gedacht, diese religiöse christliche Minderheit zu vernichten oder gab es auch Ideen, sie nur umzusiedeln?
Ursprünglich waren die gemäßigten Kräfte der Jungtürkischen Bewegung an der Macht, die sich für Religionsfreiheit und Menschenrechte einsetzten. Doch als es bald darauf auf dem Balkan, teilweise inspiriert von der panslawischen Idee, die von den Russen propagiert wurde, zu Aufständen der christlichen Bevölkerung gekommen war und ganze Staaten in die Unabhängigkeit entlassen werden mussten, kam es innerhalb der türkischen Regierung zu einem Putsch. Schließlich kam der radikale Flügel der Bewegung an die Macht, der von der Idee einer ethnisch und religiös homogenen „Türkei allein für die Türken“ besessen war. Und der beschloss den Völkermord, um die störenden, da unsicheren „Fremdelemente“ zu „entfernen.“

Im Sommer 1914 brach der Erste Weltkrieg aus. Welche Folgen hatte das für den Konflikt?
Eine weitere Radikalisierung. Vor allem lieferte der Krieg den Jungtürken einen Vorwand, einen Krieg im Inneren zu führen. Was auch noch dazu beigetragen hat, war, dass damals auf Anregung Berlins der Dschihad ausgerufen wurde. Da haben auch die Deutschen als Verbündete der Türken an die Instrumentalisierung des Islam gedacht, wollten sie die damals 300 Millionen Muslime in der Welt unter einer Fahne vereinen, um mit ihnen die britische und französische Dominanz im Orient zu beenden. So wurde im November 1914 mit einer Fatwa des Sheikh ül-Islam, des Obersten Islamgelehrten der Türkei, unterschrieben vom Sultan, der Dschihad ausgerufen. In dem Moment, als die Armenier Rechte forderten, hatten sie den Urvertrag jeder Islamischen Gesellschaft gebrochen, nachdem die Muslime herrschen, die Christen dagegen als „Schutzbefohlene“ (dhimmis) ihre Steuern entrichten und sich ansonsten unterzuordnen hatten. Da war jede Forderung nach Mitbestimmung automatisch eine „Kriegserklärung“ der „Ungläubigen“ gegen die Türken – oder wurde zumindest als solche verstanden.

Als Beginn des Völkermordes gilt der 24. April 1915. Was passierte an diesem Tag?
An dem Tag wurde die gesamte armenische Elite in Konstantinopel verhaftet und deportiert. Nur sechs von ihnen – es waren insgesamt 870, die deportiert wurden – überlebten, weil es ihnen gelang, türkische Wächter zu bestechen und zu fliehen. Alle anderen wurden brutal ermordet. Die Verhaftung und Deportierung, ja der gesamte Völkermord an den Armeniern fand unter dem Vorwand statt, die Armenier hätten sich heimlich mit den Russen, den Gegnern im Ersten Weltkrieg, verbündet. Darum müssten sie deportiert werden.
Sie wurden in die syrische Wüste geschickt – in jene Gebiete, die wir heute aus den Nachrichten leider nur allzu gut kennen, weil dort derzeit der „Islamische Staat“ wütet. Als nächstes wurden sämtliche armenischen Männer „einberufen“, um anschließend entweder als Zwangsarbeiter eingesetzt oder direkt massakriert zu werden. Frauen, Kinder und alte Menschen wurden auf hunderte Kilometer lange „Todesmärsche“ geschickt. Zu Fuß. Ihnen wurde alles genommen, auch die Kleider. Nur ein Bruchteil dieser Menschen erreichte Syrien, – oft nackt, krank und am Rande der Erschöpfung. Viele Hunderttausende waren schon auf dem Weg dahin verhungert, verdurstet oder zusammengebrochen. Man hat ihnen das Trinken verweigert, obwohl man an Flüssen vorbeikam. Brot gab es nur einmal in der Woche. Teilweise mussten sie Kadaver essen, die am Wegesrand lagen. Von den insgesamt rund zwei Millionen Deportierten überlebten nur einige Hunderttausend im gesamten Land, weil sie irgendwohin fliehen konnten. Nur Konstantinopel und Smyrna blieben von den Deportationen verschont.

Viele Historiker bezeichnen dieses Menschheitsverbrechen als „Völkermord“. Die Türkei lehnt bis heute den Begriff ab und spricht von kriegsbedingten Geschehnissen. Wie ist diese Haltung zu bewerten?
Der Begriff „Völkermord“ wurde von Juristen und Historikern aufgrund der Erfahrung mit den Armeniern überhaupt erst ins Leben gerufen. Wenn also ein Völkermord der „Ur-Völkermord“ ist, dann der an den Armeniern. Er diente auch Hitler als Vorbild für den Holocaust, wie ich in meinem Buch nachweise. Bis heute wird der Völkermord von den Türken strikt bestritten. Es wird behauptet, das alles seien lediglich kriegsnotwendige Evakuierungen und Umsiedelungen gewesen, bei denen vielleicht dreihunderttausend Menschen durch Krankheiten, Hunger und Versorgungsengpässe ums Leben kamen. Zwar hat der türkische Premierminister Erdogan im April 2014 den Armeniern sein Beileid ausgesprochen, aber es wird keine Verantwortung übernommen, obwohl vollkommen klar ist, dass die 1,5 Millionen Toten eben kein Kollateralschaden waren, sondern Opfer einer befohlenen Vernichtung ganzer Ethnien und fast aller nichtmuslimischen Religionsgemeinschaften. So steht es ganz eindeutig in den Vatikanischen Dokumenten. Man folgte einem Plan, wollte das „christliche Element“ in der Türkei vernichten. Dass diese Tatsache heute nach wie vor bestritten wird, kann so nicht hingenommen werden.

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Mariam Ishag von Papst Franziskus empfangen

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Der Einsatz für die im Sudan zum Tode verurteilte Katholikin Mariam Ibrahim Ishag hat sich gelohnt: Die Ärztin durfte am 24.Juli zusammen mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern nach Italien ausreisen. Der Referent für Religionsfreiheit der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Walter Flick, erklärte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea: „Der Fall zeigt, dass ausdauernde internationale Appelle Erfolg haben.“ Die IGFM hatte Anfang Juli rund 1.600 Unterschriften bei der sudanesischen Botschaft in Berlin mit der Forderung übergeben, Ishag in ein Land ihrer Wahl ausreisen zu lassen. Flick erinnerte zugleich an weitere Christen, die zum Tode verurteilt wurden und nicht vergessen werden dürften. Als Beispiele nannte er Asia Bibi und das Ehepaar Shafaqat Emmanuel und Shagufta Kasuar in Pakistan. Ihnen wird vorgeworfen, den Propheten Mohammed beleidigt zu haben. Flick verwies auf eine Aufforderung im Neuen Testament: „Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen!“ (Hebräer 13,3).

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Nachfolge, Mission und Verfolgung

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Nachfolge Jesu, auch Mission, war von Anfang an mit Verfolgung verknüpft. Als Petrus zu Jesus sagte: “Sieh, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt”, antwortete Jesus: “Wahrlich, ich sage euch: Niemand hat Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater und Kinder oder Äcker um meinetwillen und um der Heilsbotschaft willen verlassen, der nicht hundertfältig empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker – (wenn auch) unter Verfolgungen – und in der künftigen Welt ewiges Leben.” (Mk 10,28-30).

Bereits die ersten christlichen Gemeinden waren Verfolgungen ausgesetzt. Dies zog sich – mit Unterbrechungen – hin bis zur sogenannten Konstantinischen Wende im 4. Jahrhundert.
Ende des 20. Jahrhunderts bis Anfang des 21. Jahrhunderts war “Christenverfolgung” kein besonderes Thema.
Noch vor sechs Jahren gab es ungläubige Gesichter und Reaktionen – auch bei kirchlichen Amtsträgern – wenn das Gespräch auf “Christenverfolgung heute” kam. Nun kann über die Tatsache, dass weltweit Millionen Christen diskriminiert, bedrängt, verfolgt und oft auch getötet werden, niemand mehr hinwegsehen. Nicht zuletzt haben die Vorkommnisse im Irak, in Ägypten, in Syrien, Eritrea, in der Türkei, in Indien, in Pakistan, im Iran und anderen Ländern, zur öffentlichen Bewusstseinsbildung beigetragen. Dies ist ist auch der Verdienst von Menschenrechtsorganisationen, wie unter anderen die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), die immer wieder mit Aktionen und Appellen auf die fehlende Religionsfreiheit und auf Verfolgungen aufmerksam machen.

Bedrängnis, Diskriminierung und Verfolgung sind in den über 60 Ländern mit eingeschränkter Religionsfreiheit unterschiedlich ausgeprägt:

  • In manchen Ländern wird das religiöse Bekenntnis zwar grundsätzlich geachtet. Sobald Christen sich jedoch mutig für die Menschenrechte einsetzen und sich an die Seite der Armen stellen, sind sie gefährdet. Dies betrifft vor allem Lateinamerika. Priester und Laien haben bereits einen hohen Blutzoll entrichtet. Die Bedrohung bleibt.
  • Auch die Situation in kommunistischen Staaten ist nach wie vor bedrückend. Zwar hat sich in China und Vietnam manches gebessert. Die Kirche lebt dort inzwischen freier, wenngleich die Verhältnisse regional sehr unterschiedlich sind. Aber nach wie vor wird in diesen Ländern der Aktionsradius von Kirche und Christen eingeengt, und die staatlichen Behörden greifen in die inneren Angelegenheiten der Kirche ein. Zu erwähnen ist besonders Nordkorea. Es wird geschätzt, dass dort zwischen 50.000 und 70.000 Christen in über 30 Arbeits- und Straflagern gefangen gehalten werden. 200.000 leben dort im Untergrund.
  • Massiv angewachsen ist in vor allem die Bedrohung von Kirchen und Christen in manchen islamisch geprägten Ländern. Ein erstarkter religiöser Fundamentalismus gewinnt zunehmend Einfluss. Als Folge davon werden Christen durch gesetzliche Diskriminierung zu Bürgern niederen Ranges herabgestuft und an der Ausübung ihres Rechtes auf Religionsfreiheit gehindert
    Länder wie Sudan und Iran haben ihre Strafgesetzgebung der Scharia, dem islamischen  Recht, angepasst. Dadurch droht Muslimen, die zum Christentum konvertieren, sogar die Todesstrafe. Nicht-muslimischen Bürgern wird die Ausübung ihrer Religion sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich gemacht.

Über das aktuelle Geschehen, sowie über Unterstützungsmöglichkeiten, informieren wir mittels der aufgeführten Links und Feeds.

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Lichterkette für verfolgte Christen in Hamburg

Die türkische Regierung ist gefordert!

Word of God is the True Medicine

Ein Imam

Beistand für die Verfolgten

RSS Radio Horeb – Kirche in Not

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  • Gründonnerstag: Papst feiert Abendmahlsmesse im römischen Frauengefängnis Rebibbia 28. März 2024
    Auch dieses Jahr hat Franziskus den Gottesdienst, in dem die Kirche in besonderer Weise der Einsetzung der Eucharistie gedenkt, mit Gefängnisinsassen gefeiert, dieses Jahr ausschließlich Frauen. Zum ersten Tag des österlichen Triduums besuchte der Papst das Frauengefängnis Rebibbia und nahm dort den Ritus der Fußwaschung vor. Alles lesen  
  • Heiliges Land: Jerusalems Patriarchen fordern Feuerpause 28. März 2024
    „Wir sind uns des großen Leids bewusst, das uns hier im Heiligen Land umgibt, so wie auch in vielen anderen Teilen der Welt. Mit direktem Bezug auf unsere eigene Lage, verurteilen wir erneut alle Gewalt im aktuellen zerstörerischen Krieg, besonders gegen unschuldige Zivilisten und wir erneuern unseren Ruf nach einer sofortigen und dauerhaften Waffenruhe“, heißt […]