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Pakistan: Weiteres Todesurteil wegen Blasphemie

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Nach Asia Bibi, der bekannten pakistanischen Christin, wurde jetzt auch der Christ Sawan Masih wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilt. Lesen Sie dazu das Interview von Radio Vatikan mit Paul Bhatti, dem Bruder des vor drei Jahren ermordeten pakistanischen Ministers Shabbaz Bhatti.

 

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IGFM: Shabaz Bhatti als Märtyrer anerkennen – Appell gegen Blasphemieurteile

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Frankfurt am Main. Drei Jahre nach der Ermordung des pakistanischen Ministers für Minderheiten Shabaz Bhatti soll ihn die katholische Kirche als Märtyrer anerkennen. Das sei ihm die Kirche schuldig, so die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Weil er sich öffentlich für die im November 2010 wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilten Asia Bibi eingesetzt hatte, wurde er von seinem Leibwächter auf offener Straße ermordet. Gleichzeitig erinnert die IGFM an all diejenigen, die in Pakistan wegen angeblicher Blasphemie in Todeszellen auf eine Neuaufnahme ihrer Verfahren oder ihre Hinrichtung warten. Zum Tode sind sowohl Christen als auch Muslime verurteilt worden.

Shabaz Bhatti, überzeugter katholischer Christ, hatte sich öffentlich für die Revision des pakistanischen Blasphemiegesetzes eingesetzt. Zu oft wird der Vorwurf, den Koran oder den Propheten beleidigt zu haben, aus persönlicher Rache oder aus Habgier als Waffe gegen Konkurrenten und Andersgläubige eingesetzt. Für strenggläubige Muslime in Pakistan gilt bereits die Anklageerhebung wegen Blasphemie als Beweis der Schuld.

Die Christin Asia Bibi, Vorarbeiterin auf einem Landgut, war von anderen Mitarbeiterinnen aufgefordert worden, zum Islam überzutreten. Ein Disput um ein Trinkwassergefäß, das durch die Berührung durch die Christin angeblich unrein geworden sei, führte zur Anzeige wegen Blasphemie. Asia Bibi wurde im November 2010 als erste Frau zum Tode verurteilt und wartet in einem Frauengefängnis der Stadt Multan bisher vergeblich auf die Aufhebung des Urteils durch das oberste Provinzgericht in Lahore.

Auch der bereits im Juli 2002 wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilte (vermutlich geistesgestörte) Christ Anwar Kenneth, inhaftiert im Männergefängnis von Multan, wurde bisher nicht freigesprochen. Auch Muslime sind Opfer des berüchtigten Gesetzes: Am 22. Januar 2014 erging in Rawalpindi ein Todesurteil wegen Blasphemie gegen den kranken Mohammad Asghar, einem 67jährigen Rentner britischer Staatsangehörigkeit.

Anlässlich des 3. Todestages von Shabaz Bhatti am 2. März bittet die IGFM im Sinne Bhattis den Staatspräsidenten Mamnoon Hussain um umgehende Intervention gegen die bestehenden Blasphemie-Todesurteile, um den Schutz der von Extremisten bedrohten Verurteilten und den Mut zur Revision des Gesetzes.
Die IGFM wendet sich aber auch an Papst Franziskus und erinnert an die bereits im März 2012 von der pakistanischen Bischofskonferenz geforderte Anerkennung des Katholiken Shabaz Bhatti als christlichen Märtyrer der Menschenrechte, insbesondere der Religionsfreiheit. Asia Bibi, für deren Freilassung zu sterben Minister Bhatti nach eigenen Worten bereit war, hat Anfang des Jahres einen bewegenden Brief aus ihrer Todeszelle heraus an Papst Franziskus geschrieben.

Aktuell berichtet Radio Vatikan: Das Oberste Gericht in Lahore hat den Start des Prozesses verschoben, bei dem Asia Bibi gegen ihr Todesurteil in die Berufung zieht. Die Christin, eine Mutter von fünf Kindern, sitzt seit 2009 im Gefängnis, weil sie den islamischen Propheten Mohammed beleidigt haben soll. Nach Angaben von Mobeen Shahid, Dozent für Islamisches Denken an der Päpstlichen Lateranuniversität, wurde Asia Bibi in ein Gefängnis im Süden des Landes verlegt; damit sei es für ihre Familie „sehr schwer geworden, sie zu erreichen“. Die Gefangene stehe „unter enormem Stress“ und werde „von ihren Mitgefangenen bedroht“. (rv)

Anmerkung: Die Verschiebung kann wohl in Zusammenhang mit dem aktuellen Anschlag auf ein Gericht in Islamabad gesehen werden: Die Richter haben Angst. Bei dem Anschlag in Islamabad wurde ein Richter getötet, der sich durch seine Urteile bei Islamisten unbeliebt gemacht hat.

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Pakistan: Über 7000 christliche Familien auf der Flucht

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Frankfurt am Main. Über 7.000 christliche Familien haben Pakistan seit dem Selbstmordanschlag auf die anglikanische Allerheiligenkirche in Peschawar am 23. September 2013 verlassen. Bei dem Anschlag kamen 127 Gottesdienstbesucher und ein muslimischer Wachmann ums Leben, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Aus Angst vor weiteren Anschlägen und wegen mangelnder Unterstützung der Verletzten und Hinterbliebenen fliehen viele Christen in Richtung Thailand.  Von dort aus wollen sie in die USA, nach Australien oder nach Europa gelangen.

Augenzeugen des Selbstmordanschlags berichteten der IGFM, dass der Schock bei den Christen tief sitze, besonders wegen der Gleichgültigkeit der Regierung. Gerade in der Region um Lahore und Faisalabad war es in den letzten zwei Jahren vermehrt zu Übergriffen auf christliche Siedlungen nach Aufrufen, christenfreie Zonen zu schaffen, gekommen. Das Attentat auf friedliche Gottesdienstbesucher sei das Ereignis gewesen, das das Fass zum Überlaufen gebracht habe.

Am 23. September 2013 rissen zwei Selbstmordattentäter insgesamte 127 Besucher der Allerheiligenkirche im pakistanischen Peschawar in den Tod. Um auf den Kirchhof zu gelangen, erschossen die beiden Islamisten einen Wachmann und verletzten einen weiteren schwer. 67 Kirchenbesucher konnten nach Erster Hilfe nach Hause gehen, weitere 62 erlitten zum Teil schwerste Verletzungen und Verstümmelungen und wurden zur Behandlung in die Krankenhäuser gebracht, darunter auch Frauen und Kinder. Shahidullah Shahid, Sprecher der extremistischen Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) verteidigte den Terrorangriff gegenüber der BBC als im Einklang mit der Scharia stehend. Weil die Regierung es abgelehnt hatte, die Kosten für die medizinische Hilfe zu übernehmen, entließen die öffentlichen Krankenhäuser die Verletzten bereits eine Woche nach dem Anschlag und zwangen selbst die Schwerverletzten, die Spitäler zu verlassen. Mehrere von ihnen seien paralysiert, eine Frau bereits an Wundstarrkrampf verstorben. In Pakistan gibt es kein Krankenversicherungssystem. Eine geringe Unterstützung, die die Regierung für die Hinterbliebenen versprochen hatte, ist bisher nicht bei den Betroffenen angekommen. Obwohl Kirchen schon seit Jahren bewacht werden, befürchten Mitarbeiter christlicher Hilfsorganisationen eine Ausweitung der Angriffe besonders an den Weihnachtstagen.

In der Vergangenheit war es immer wieder zu massiven Übergriffen  auf Christen gekommen: Weltweit bekannt wurde der Fall des Mädchens Rimsha Masih – ein Kind mit Down Syndrom – dem der Vorbeter einer Moschee im August 2012 in Meran Jaffar nahe Islamabad unterstellt hatte, einen Koran angezündet zu haben. Tatsächlich hatte der Vorbeter selbst angebrannte Seiten des Koran in die Tasche des Mädchens gesteckt und einen angeblichen Zeugen angestiftet zu behaupten, er habe gesehen, wie Rimshah den Koran verbrannte. Eine Menge aufgebrachter Muslime griff daraufhin das Mädchen und seine Familie an und verlangte die Tötung des Mädchens. Häuser von Christen gingen in Flammen auf. Das Mädchen wurde wegen Beleidigung des Korans angezeigt und kam ins Gefängnis. Der Vorbeter verlangte, dass alle Christen die Gegend verlassen und Muslime alle Kontakte zu Christen abbrechen, sollte ihnen ihr Leben etwas wert sein. Über 600 Christen flohen aus ihrem Viertel. Ein Richter stellte zwar bereits im September 2012 fest, dass die Vorwürfe frei erfunden waren, jedoch ließ er Rimshah nur gegen eine Kaution von 500.000 Rupien (ca. 4.300 Euro) frei. Weil extremistische Muslime weiterhin die Tötung des Mädchens verlangten, gewährte Kanada Rimshah und ihrer Familie Asyl.  Weitere Informationen unter: https://www.menschenrechte.de

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Pakistanische Gefängnisse: Miserable Haftbedingungen

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Kirche in Not. In einem pakistanischen Gefängnis zu sitzen, ist wirklich eine Strafe. Folter ist an der Tagesordnung. Die Haftbedingungen sind miserabel. Für hundert Häftlinge gibt es eine einzige Waschgelegenheit, und die Zellen sind winzig und überfüllt. Manche Häftlinge sterben an Hitzschlag oder weil ihr Herz aussetzt. Allein im Jahr 2010 sind in Pakistan 72 Menschen in Haft gestorben. Für Christen ist es noch viel schlimmer. Werden sie schon im “normalen Leben” benachteiligt und unterdrückt, so ist ihre Lage im Gefängnis noch prekärer.

In der Haftanstalt von Faisalabad kommt an Weihnachten jedoch auch zu ihnen das Christkind. Dominikanerpater Iftikhar Moon und seine Mitbrüder besuchen die Gefangenen. Ein Raum wird weihnachtlich geschmückt. Bunte Glitzergirlanden und Sterne aus Glanzpapier verleihen den grauen Wänden einen Hauch von Weihnachtsstimmung. Dort feiern sie die Heilige Messe. Im vergangenen Jahr kam auch Bischof Joseph Coutts mit und feierte Weihnachten mit den Christen im Gefängnis.

Die Gefangenen singen Weihnachtslieder. Einer von ihnen trägt die Lesungen vor. Hinterher dann die Bescherung: Lebensmittel, Decken, Medikamente und andere Gaben werden verteilt. Auch die Wärter bekommen kleine Geschenke: Kekse oder Limonade. Einige von ihnen feiern Weihnachten mit, obwohl sie Muslime sind. Pater Iftikhar sagt: “Manche Polizisten sind gute Menschen, die uns helfen. Aber einige sind auch gierig und verlangen Geld.” Da die meisten Christen sehr arm sind, können es sich ihre Familien nicht leisten, die Wärter zu bestechen. So bekommen christliche Häftlinge im Gegensatz zu ihren muslimischen Mithäftlingen fast nie Besuch. Viele wären auch schon längst entlassen worden, wenn sie sich die ihnen auferlegte Geldbuße hätten leisten können. Manchmal können die Dominikaner ihnen helfen.

In den Gefängnissen von Faisalabad, der drittgrößten Stadt Pakistans, sitzen 5000 Menschen. Davon sind 85 bis 100 Christen. Die meisten von ihnen sind aufgrund von Drogendelikten oder illegalem Alkoholhandel inhaftiert. In Pakistan dürfen nämlich nur Nicht-Muslime Alkohol erwerben, und auch sie benötigen eine Genehmigung. Manche Nicht-Muslime, also auch Christen, kaufen daher Alkohol und verkaufen ihn auf dem Schwarzmarkt teuer an Muslime. Meistens macht die Polizei mit und ist eine feste Größe in diesem Geschäft. Aber jederzeit kann sie die Schwarzhändler verhaften.

Pater Iftikhar, dessen Arbeit das internationale katholische Hilfswerk “Kirche in Not” unterstützt, besucht aber nicht nur regelmäßig die christlichen Gefangenen, und er geht auch nicht nur zu denen, die wegen leichterer Delikte inhaftiert sind. Er kümmert sich ebenso um diejenigen, denen die Todesstrafe droht. Fünf oder sieben zum Tode Verurteilte teilen sich eine winzige Zelle, berichtet er. Wenn er sie besucht, verschließt der Wärter hinter ihm die Tür. Dann hört sich der Ordensmann ihre Probleme an. “Manche bereuen ihre Taten. Ich bin Männern begegnet, die ihre Ehefrauen getötet hatten. Sie haben geweint und für ihre Taten vor Gott Buße getan. Einmal saß auch ein alter Mann in der Todeszelle. Er war Auftragsmörder gewesen. Wie viele Menschen er getötet hatte, wusste er gar nicht mehr. Auch er weinte. Er bereute seine Taten zutiefst”, erzählt Pater Iftikhar.

Aber es gibt auch jene, die nicht die Wahrheit sagen und sich nicht zu ihren Verbrechen bekennen wollen. “Da waren zum Beispiel drei Freunde, die zusammen auf einer Baustelle arbeiteten. Sie entführten ein Kind und verlangten am Telefon Lösegeld von der Familie. Sie bekamen das Geld, brachten den Jungen aber trotzdem um. Wenn sie zusammen sind, sagen sie, dass sie es waren, aber jeder einzelne beschuldigt jeweils die beiden anderen. Überhaupt lügen hier viele. Fast alle behaupten, unschuldig zu sein, und erhoffen sich davon Vorteile”.  Und noch etwas bereitet dem Dominikanerpater Sorgen: “Es gibt in den Gefängnissen regelrechte kriminelle Banden. Sie bekämpfen sich gegenseitig, und oft haben sie Handys und gehen vom Gefängnis aus ihrem ‘Job’ nach. Sie lassen draußen Menschen ermorden und Geld in die Haftanstalt schaffen”.

In der islamischen Kultur ist das Verständnis von Vergebung völlig anders als im Christentum. Es geht um Vergeltung, nach gleichem Maß. Üblich ist auch die Praxis des sogenannten „Blutgeldes“. Wenn die Familie des Opfers damit einverstanden ist, zahlt der Mörder Geld und entkommt der Todesstrafe. Manchmal wird auch ein junges Mädchen aus der Familie des Täters mit einem alten Mann aus der Opferfamilie verheiratet. “Manche Täter lassen sich allerdings lieber hängen, als so ein Opfer anzunehmen”, weiß Pater Iftikhar. Die Dominikaner helfen aber nicht nur den Häftlingen, sondern auch ihren Angehörigen. Vor allem, wenn der Gefangene der einzige Ernährer seiner Familie gewesen ist. Die Verhaftung bedeutet für seine Frau und seine Kinder, dass sie in großer Not zurückbleiben. Hier versuchen die Dominikanerpatres, die bitterste Not zu lindern. Zudem setzen sie sich auch dafür ein, dass sich die Familie des Opfers mit dem Täter versöhnt und ihm vergibt.

Inzwischen ist die Situation für den Gefängnisseelsorger schwieriger geworden. Bei einem Ausbruchsversuch kam es zu einem Kampf zwischen Gefangenen und Polizisten, und seitdem wird alles sehr streng gehandhabt. Nun darf Pater Iftikhar nur noch an den Feiertagen das Gefängnis betreten. Er hat sich bereits beim Gefängnisdirektor beschwert. “Das ist meine Arbeit”, hat er ihm gesagt. Zumindest an Weihnachten werden Pater Iftikhar und seine Mitbrüder aber wieder ins Gefängnis gehen können. Sie werden den Häftlingen Trost spenden und sie zwei Stunden lang ihr hartes Los vergessen lassen. Zwei Stunden lang werden die Gefangenen sich wie richtige Menschen fühlen. Und in der Heiligen Messe wird es auch für sie heißen: “Siehe, ich verkünde euch große Freude. Denn heute ist euch der Retter geboren”.

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Pakistan: Christliches Bekenntnis trotz Bedrängnis

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Die Situation der bedrängten und verfolgten Christen in Pakistan war das Thema eines Vortrags am 04.02.2011 im Pfarrsaal Heilig Kreuz, Villingen. Walter Flick von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) Frankfurt und Heinz Josef Ernst, Villingen, berichteten von ihrer gemeinsamen Reise im Oktober 2010. Veranstalter waren das katholische Bildungswerk Heilig Kreuz und die Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) im Schwarzwald-Baar-Kreis. – Pakistan ist ein Land, das wegen der Taliban-Aktivitäten an der Grenze zu Afghanistan und auch wegen verschiedener Anschläge von Selbstmordattentätern als besonders gefährlich eingestuft wird. Anlass der Reise war eine Einladung des katholischen Bischofs von Faisalabad, Joseph Coutts, der ein umfangreiches Programm für seine Gäste organisiert hatte. Es gab Begenungen mit Priestern und kirchlichen Mitarbeitern, die im Bereich Gerechtigkeit und Frieden Bedrohten und Verfolgten beistehen; ebenso mit nichtkirchlichen Anwälten, die den Gästen ihre Klienten vorstellten, wie zum Beispiel Opfer des umstrittenen Blasphemiegesetzes. Diese bleiben trotz Freispruch in ständiger Lebensgefahr, gleichgültig, in welcher Stadt des Landes sie sich aufhalten; der einzige Ausweg ist oft nur der Asylantrag in einem anderen Land. – Auch gab es einen Empfang in einer Pfarrgemeinde, in der viele Häuser durch den starken Regen im August 2010 geschädigt waren. Walter Flick und Heinz Ernst konnten sich vor Ort davon überzeugen, dass die Spenden aus Deutschland zur Behebung der Flutschäden richtig ankamen. Dieser Ort (Issanagri) liegt außerhalb des überfluteten Gebietes, in dem zur Zeit immer noch vier Millionen Menschen obdachlos sind.

Ein anderes Problem ist die häufige Vergewaltigung (und manchmal auch Entführung) von christlichen Frauen und Mädchen. Dabei ist es gefährlich, eine Anzeige zu erstatten, da es sich bei den Tätern meist um Mitglieder aus angesehenen muslimischen Familien handelt (Pakistan mit seinen 170 Millionen Einwohnern ist zu 96 Prozent muslimisch; der Anteil der Christen beträgt 2,5 Prozent). Ein Mitarbeiter des Bischofs stellte ein vergewaltigtes 14-jährigen Mädchen (in Begleitung ihres Vaters) vor. Da dieser Anzeige erstattet hatte gab es Morddrohungen und die gesamte sechsköpfige Familie mußte versteckt und finanziell unterstützt werden.

Die pakistanischen Christen stehen immer wieder – auch öffentlich – zu ihrem christlichen Glauben, trotz mancherlei Bedrängnis und Aufforderungen, endlich muslimisch zu werden, Morddrohungen und gewalttätigen Übergriffen. Im August 2009 gab es einen regelrechten Pogrom auf Christen: Acht Personen verbrannten dabei in ihrem Haus und wurden im Gottesdienst als Märtyrer geehrt.

Dieses Ereignis führte dazu, dass muslimische Führer und die Beauftragten des Bischofs den Interreligiösen Dialog intensivierten, um zur De-Eskalation der angespannten Situation zwischen Muslimen und Christen beizutragen. Ein weiteres Thema war die Situation der Ziegeleiarbeiter. Diese werden ausgebeutet und müssen bei Temperaturen um 50° C arbeiten und leben in der Nähe ihres Arbeitsfeldes in menschenunwürdigen Verhältnissen. Es gibt keinerlei Infrastruktur – weder fließendes Wasser, sanitäre Anlagen, noch Elektrizität. – Zum Schluß gab es einige Beispiele zur konkreten Hilfe: Schreiben von Appellbriefen, finanzielle Unterstützung der IGFM-Projektarbeit, sowie das Gebet für die Bedrängten und Verfolgten. – Heinz Josef Ernst

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Bedrängte und verfolgte Christen in Pakistan

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Pakistan war wegen der Hochwasserkatastrophe im Sommer 2010 im Fokus. Viele ließen sich auch bei uns zur Hilfsbereitschaft bewegen. Die Not der von der Flut Betroffenen hält noch an – die ersten obdachlos gewordenen Menschen kehren langsam zurück; dabei ist das Wasser noch nicht ganz abgeflossen. Zur gewährten Hilfe für die Flutgeschädigten ist anzumerken, dass sie seitens kirchlicher Organisationen wie Caritas Pakistan ohne Ansehen der Religionszugehörigkeit gewährt wurde. Die Christen wurden gegenüber den Muslimen nicht bevorzugt – eine Verteilung nach tatsächlicher Bedürftigkeit war das Prinzip. Ich selbst konnte mich im Oktober – zusammen mit Herrn Walter Flick von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) – davon überzeugen. In der von uns besuchten Diözese Faisalabad, Provinz Punjab (außerhalb des Flutgebietes), konnte vor Ort konkrete Hilfe für Christen gegeben werden, deren Hausdächer durch den starken Regen zerstört waren. Hierfür wäre normal kein Geld zur Verfügung, weil es eben „nur“ die Dächer waren!

Der Anlass unseres Besuches war aber die Unterstützung bedrängter und verfolgter Christen. Unsere intensiven Erlebnisse und Kontakte zu Bischöfen, Pfarrgemeinden, Leitern von Organisationen für Frieden und Gerechtigkeit, Menschenrechtsanwälten, besonders auch zu Opfern des Blasphemiegesetzes, sowie zu muslimischen Führern im Rahmen des Interreligiösen Dialogs, haben uns bewogen, dies einem größeren Publikum mitzuteilen. Am 4. Februar 2011, 20 Uhr, findet dazu der Vortrag in Villingen-Schwenningen, Stadtbezirk 78048 Villingen, Hochstraße 34, Pfarrzentrum Heilig Kreuz, statt. Mehr Information dazu unter Telefon 07721 2049694.

Nach Rückkehr von der Reise wurde Anfang November das Todesurteil gegen die Christin Asia Bibi überall bekannt. Der pakistanische Präsident Asif Ali Zardani wurde von vielen Seiten um Begnadigung der Verurteilten gebeten, was aber heftige Proteste der muslimischen Seite hervorrief. Zur Zeit läuft die Berufsverhandlung und es bleibt zu hoffen, dass es ein gerechtes Verfahren mit einem Freispruch gibt. – Anmerkung: Die Initiative zur Abschaffung des Blasphemiegesetzes stößt auf erheblichen Widerstand. – Heinz Josef Ernst

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Weltkirche – hautnah in Pakistan erlebt

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Wenn wir “Pakistan” hören, denken wir an die Flutkatastrophe, an Taliban und Terroranschläge. Kaum jemand würde daher eine Reise dorthin unternehmen wollen.

Aber trotz von allen Seiten geäußerter Bedenken wollte ich – gemeinsam mit Herrn Walter Flick von der Internationalen Gesellschaft fuer Menschenrechte (IGFM) – nicht auf diese Reise verzichten, die auf Einladung von Bischof Joseph Coutts von Faisalabad zustande kam. Das Land zwischen Afghanistan und Indien ist zu 95 % muslimisch und zu 3 % christlich (2 % andere). Unser Besuch diente der Information über die Situation der bedrängten christlichen Minderheit, der Erkundung von konkreten Hilfsmassnahmen und der Kontaktaufnahme zu Opfern von Gewalt und Verleumdung aufgrund des unseligen Blasphemieparagrafen in Pakistan.

Dazu besuchten wir den Ort Gojra, in dem in 2009 ein Anschlag auf Häuser christlicher Familien stattfand, bei dem  sieben Menschen verbrannten. Dieses entsetzliche Ereignis hat auch dazu beigetragen, dass der Dialog zwischen der katholischen Kirche und führenden Muslimen intensiviert wurde und damit die De-Eskalation gefördert hat. Herr Flick und ich sowie der Dialogbeauftragte der Diözese Faisalabad wurden zu einer Gesprächsrunde bei den (moderaten) Muslimen eingeladen.

Im Hinblick auf den gestalteten Gottesdienst für verfolgte Christen am 7. November 2010 in Heilig Kreuz ist festzustellen, dass die Situation in Pakistan nicht eine systematische Christenverfolgung ist, sondern dass die Christen diskriminiert werden und sich als Bürger zweiter Klasse fühlen. Bei Anlässen, wie der kürzlich angekündigten Koranverbrennung, können Christen Opfer von Pogromen und Angriffen werden.

IMG_1894.JPGAuch durften wir erleben, wie unsere Hilfe für die Flutopfer konkret umgesetzt wurde. Auf dem Bild sehen wir Bischof Joseph Coutts und Walter Flick bei der gut organisierten Verteilung der Hilfsgüter in der St. Marys Parish in Essanagri-Faisalabad. – Heinz J. Ernst

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Pakistan: Gezielt und wirkungsvoll helfen

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Pakistan. „Überall ist Wasser, alles fließt, alles ist ruiniert. Hilflosigkeit in allen Gesichtern. Jeder leidet unter dem Desaster, nichts ist geblieben. Unsere Ernte, unsere Lebensgrundlagen, unsere Häuser, alles ist weg. Es gibt keine Vorräte mehr, die Brunnen sind beschädigt und verseucht, die Kinder leiden unter Hautausschlägen und Darmproblemen. Wir brauchen sauberes Wasser und medizinische Hilfe. Wir sind verloren. Bitte helft unseren Kindern“, so Arif, ein christlicher Dorfbewohner in der Region Sindh. „Hier gibt es kein Land mehr, die Welt fließt dahin, das Leben ist unbarmherzig.“ Rechtsanwältin Aneeqa Maria Akthar berichtete am 17.8. von ihrem Besuch der Region Sindh. Sie wird verwaiste Kinder bei VOICE aufnehmen.

„Die Flut hat alles mitgerissen, Menschen und Tiere schwimmen in den Fluten wie Holz. Wer seine Angehörigen nicht festhalten konnte, musste sie davontreiben sehen. Immer noch stehen ganze Familien im Wasser und können nicht entkommen. Es gibt keinen Plan für geordnete Hilfe. Es fehlt Trinkwasser, Milch, Mehl, Öl, Zucker, Decken, Medizin, Hygieneartikel. Es gibt für die Kinder keine Beschäftigung, das Wasser macht sie krank. Heute war unser Hilfsteam in Noshera, eine Stadt in der Nähe von Peshawar. Die Leute leiden schrecklich. Etwa 50 christliche Familien mit durchschnittlich fünf Familienmitgliedern haben uns angefleht, Ihnen in den nächsten drei Monaten beizustehen, sie mit Lebensmitteln zu versorgen, aber auch mit Ziegeln, Zement und Material für die Dächer. Das wird etwa 30.000.000 pakistanische Rupien (ca. 27.000 €) kosten. Etwa die Hälfte davon werden wir selbst aufbringen können; für den Rest brauchen wir Ihre Hilfe.“ (Shahzad Lawrence von der Christlich-muslimischen Rabta-Gesellschaft, ein christlicher Verein zur Förderung der Verständigung zwischen den Religionen in Gujranwala, wo es im vergangenen Jahr zu einem schweren Massaker an Christen kam).

„Der schwere Regen und die Flutwellen haben einen außerordentlichen Schaden angerichtet, die Häuser zerstört, die Ernte vernichtet und das Vieh weggespült. Die Häuser unzähliger armer Menschen sind beschädigt. Durch den starken Regen, der immer noch anhält, sind viele Dächer zusammengefallen. Caritas Pakistan hat mit Unterstützung ihrer internationalen Partner die Hilfe aufgenommen. Aber diese Hilfe ist nur für die am härtesten betroffenen Leute im Norden und im südlichen Punjab bestimmt, wo die Menschen (Christen und Muslime) alles verloren haben. In der Diözese Faisalabad wurden die Häuser von 150 Christen zerstört. Weil die Diözese Faisalabad damit nicht so hart getroffen wurde wie andere Regionen, erhalten die armen Christen, die hier alles verloren haben, keine Hilfe der Caritas. Wenn für jedes dieser Häuser 200 € aufgebracht werden könnte, könnten wir jeder Familie ein Dach über dem Kopf sichern. Meinen Sie, dass Sie helfen können? Vielleicht für 10 bis 20 Dächer?“ (Joseph Coutts, Bischof von Faisalabad).

In der islamischen Republik Pakistan ist es in der jüngsten Vergangenheit zu mehreren schweren Übergriffen auf Christen aus religiösen Gründen gekommen. Die jetzt angelaufene internationale Hilfe soll alle Hilfebedürftigen erreichen, aber gerade die Christen in Pakistan werden es dabei sehr schwer haben. Es ist daher notwendig, ohne Aufhebens neben der großen Hilfe kleine lokale und regionale Initiativen zu unterstützen, die gezielt denjenigen helfen, denen von offizieller Seite nur zögerlich oder überhaupt nicht geholfen wird. Bischof Coutts, der seit 10 Jahren Kuratoriumsmitglied der IGFM ist, und Aneeqa Maria Akthar haben uns Wege aufgezeigt, Shahzad Lawrence berichtet, was benötigt wird. Gerne möchten wir alle Häuser decken, aber dafür brauchen wir dann 30.000 €. Wir möchten Sie herzlich bitten, spenden Sie nicht nur in einen anonymen Spendentopf, bei dessen Verteilung regionale Verwalter die Fäden in der Hand halten, sondern spenden Sie gezielt für die Hilfe der in Pakistan diskriminierten Christen. IGFM – HJE

IGFM Frankfurt am Main
Kennwort: Nothilfe Pakistan (46)
Spendenkonto 23 000 725 Taunussparkasse BLZ 512 500 00

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Kirche in Not: Fluthilfe für Pakistan erbeten

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Das weltweite katholische Hilfswerk “Kirche in Not” hat die Flutopfer in Pakistan mit einer Soforthilfe von 15.000 Euro unterstützt. Die zuständige Projektleiterin des Hilfswerks, Regina Lynch, sagte, da “Kirche in Not” hauptsächlich pastoral und nur in Ausnahmefällen humanitär helfe, werde mehr Geld bereitgestellt, sobald sich die Kirche vor Ort über die benötigten Hilfsgüter im klaren sei. Der Bischof von Hyderabad, Max John Rodrigues, habe ihr gegenüber geäußert, dass man dies zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einschätzen könne.

Die erste Soforthilfe wurde vor allem dazu verwendet, Nahrung, Unterkünfte und Kleidung für die betroffene Bevölkerung zu besorgen. Vor Ort organisiert wird die Hilfe von Ordensschwestern, die Hilfsprogramme in der von den Fluten stark verwüsteten Gegend rund um die nordpakistanische Stadt Nowshera koordinieren.

Nach Informationen der in der Region zwischen Rawalpindi und Peshawar tätigen Missionarinnen des Heiligen Thomas (MST), seien dort ganze Dörfer von den Wassermassen mitgerissen worden. Die Menschen bräuchten dringend Medikamente, damit keine Seuchen wie Malaria, Cholera oder Typhus ausbrechen können.

“Kirche in Not” bittet seine Unterstützer um ihr Gebet und um Spenden für die Christen in Pakistan. Die Hilfen werden von den katholischen Orden und Pfarreien vor Ort verteilt, die sich in der Not gleichermaßen um das seelische und leibliche Wohl der Menschen kümmern.

Online spenden: https://www.kirche-in-not.de/spenden-online.html

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Pakistan: Schlimmste Flut seit 1929

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Nach den schweren Überflutungen in Pakistan warnt der Malteser Hilfsdienst vor der Ausbreitung von Seuchen. „Die Gefahr, dass sich jetzt durch Wasser übertragene Krankheiten verbreiten oder im Extremfall sogar eine Cholera-Epidemie ausbricht, ist groß“, sagte Malteser-Präsident Constantin von Brandenstein-Zeppelin am Freitag in Köln. Die ohnehin schwierige Gesundheits- und Hygienesituation der Menschen werde durch die Überschwemmungen noch verschlimmert. „Viele Menschen haben kein Dach mehr über dem Kopf und sind von den Fluten eingeschlossen“, so Brandenstein-Zeppelin. Allein in der Region Khyber Pakhtunkhwa im Nordwesten Pakistans sind laut den Vereinten Nationen mindestens 400.000 Menschen von den schlimmsten Überschwemmungen seit 1929 betroffen. Bislang kamen in den von heftigen Monsun-Regenfällen ausgelösten Fluten mehr als 300 Menschen ums Leben. In vielen Orten wurden Häuser, Straßen und Brücken zerstört. Die Malteser sind nach eigenen Angaben derzeit mit drei medizinischen Teams im Katastrophengebiet und leisten Nothilfe für rund 10.000 Menschen. Quelle: Radio Vatikan/kna

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Lichterkette für verfolgte Christen in Hamburg

Die türkische Regierung ist gefordert!

Word of God is the True Medicine

Ein Imam

Beistand für die Verfolgten

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    Die Kommission Justitia et Pax hat vor Schwarz-Weiß-Denken bei den weltweit stark gestiegenen Rüstungsausgaben gewarnt. Die katholische Kirche habe Nachholbedarf beim Nachdenken über Sicherheitspolitik, sagte Jörg Lüer, Generalsekretär der Deutschen Kommission von Justitia et Pax. Alles lesen  
  • Abschieben nach Ruanda: Caritas kritisiert britische Asylentscheidung 23. April 2024
    Caritas und Pro Asyl haben die Entscheidung des britischen Parlaments zur systematischen Abschiebung von Asylsuchenden nach Ruanda als unmenschlich kritisiert. Das „Ruanda-Modell" führe zu menschlichem Leid und spiele „Schmugglern und skrupellosen Mittelsmännern" in die Hände, kritisierte die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, am Dienstag in Berlin. Alles lesen