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Keine Verbesserung der Menschenrechtslage in China. Seien es Tibet oder vor kurzem die westchinesische Provinz Xinjian: das “Reich der Mitte” scheint nicht zur Ruhe zu kommen. Ein Jahr nach den olympischen Spielen in Peking (vom 8. bis 24. August 2008) zieht die Geschäftsführerin von Kirche in Not (KIN), Karin Maria Fenbert, Bilanz darüber, was sich seitdem für die Christen im Land und die Lage der Menschenrechte allgemein getan hat.

KIN: Frau Fenbert, wie würden Sie die aktuelle Lage der Menschenrechte ein Jahr nach den olympischen Spielen in China beschreiben?

FENBERT: Wir als kirchliches Hilfswerk erhalten hier natürlich vor allem Informationen von kirchlicher Seite. Und da muss man sagen, dass sich immer noch viele katholische Geistliche und Bischöfe in Haft befinden, teilweise auch in Arbeitslagern oder einfach spurlos verschwunden sind. Obwohl die katholische Kirche eine der wenigen anerkannten Religionen in China ist, werden immer noch viele Katholiken wegen ihres Glaubens verfolgt. Allgemein konnten wir beobachten, dass die chinesische Regierung im Bereich der Internetkontrolle immer neue Filtermechanismen erprobt, die den Zugang der Bürger auf das Netz erschweren sollen. Immer noch steht China außerdem statistisch gesehen an der Spitze jener Länder, die die Todesstrafe vollstrecken. Die einzige “Verbesserung”, die man in dieser Hinsicht Ende des Jahres einführen will, ist die, dass zum Tode Verurteilte in Zukunft mit einer Giftspritze hingerichtet und nicht mehr erschossen werden sollen. Eine wirkliche Besserung der Lage kann ich aber nicht erkennen.

KIN: Sie selbst waren im Jahr 2007 in China – was hat sich seitdem im Land getan?

FENBERT: Ein sehr großer Einschnitt war natürlich auch für China die Finanzkrise. Im “Reich der Mitte” gibt es etwa 130 Millionen Wanderarbeiter, die versuchen, der Armut auf dem Land zu entkommen. Allein zwanzig Millionen von ihnen hatten zu Beginn dieses Jahres ihren Job verloren, weil Hunderttausende Betriebe in den Exportzentren in Konkurs gingen. Aber nicht nur schlecht ausgebildete Arbeiter sind von der Krise betroffen: im vergangenen Jahr fanden fast ein Viertel aller Hochschulabsolventen keine Arbeit. Bereits jetzt gibt es darum in China 1,5 Millionen arbeitslose Akademiker und bis zum Ende des Jahres werden weitere 6,1 Millionen Absolventen auf den Arbeitsmarkt drängen. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich das Land tatsächlich so schnell von der Finanzkrise erholt, wie es im Moment gemeldet wird.

KIN: Die chinesische Führung hat in den letzten Jahren immer mehr erkannt, welche wichtige soziale Funktion die katholische Kirche im Land erfüllt. Ist die Finanzkrise eine Chance für die Kirche, sich durch die soziale Arbeit weiter zu etablieren?

FENBERT: In der Tat wird die Kirche dort geduldet, wo es um das soziale Netz geht. Denn ein solches Netz gibt es von staatlicher Seite schlicht und ergreifend nicht. Der Staat sieht und würdigt, dass die Kirche das soziale Gefälle durch ihre Arbeit vor Ort mildert und somit dazu beiträgt, sozialen Unruhen entgegenzuwirken. Problematisch wird es für die Regierung in Peking, wenn die Kirche das Evangelium verkündet und Nächstenliebe predigt. Sie wünscht sich also, dass die Kirche das System mit aufrechterhält – aber sie achtet sehr darauf, dass sie es nicht reformiert. Und genau hier liegt der Fehler. Meiner Meinung nach fehlt China eine Gesellschaft gemäß der katholischen Soziallehre. Das Resultat davon wäre eine gerechtere und stabilere Sozialordnung.

KIN: Was waren für die Kirche in China in den vergangenen zwei Jahren die entscheidenden Ereignisse?

FENBERT: Aus katholischer Sicht habe ich China im Jahr 2007 in einer historischen Stunde besucht, nämlich etwa eine Woche nachdem sich der Heilige Vater öffentlich in einem Brief an die Katholiken in China gewandt hatte. Noch nie zuvor hatte ein Papst das getan. Das zeigt, wie wichtig ihm China ist. Allerdings war es in China damals kaum möglich, den Brief des Heiligen Vaters im Internet nachzulesen, da die entsprechenden Seiten kurz nach dem Erscheinen sofort blockiert wurden. In der Folge gab es viele Missinterpretationen des Briefes. Doch vor gut zwei Monaten, am 24. Mai 2009, hat der Vatikan ein Kompendium zum Papstbrief herausgegeben, einen erklärenden Leitfaden. Und der gibt nun allen Chinesen die Möglichkeit, den Brief richtig zu verstehen.

KIN: Nach den Unruhen in Tibet im vergangenen Jahr lag der Blick der Öffentlichkeit in den letzten Wochen auf einer ganz anderen Region – nämlich im Westen des Landes, in der Provinz Xinjian. Dort gab es Unruhen unter der uigurischen Bevölkerung – was waren die Ursachen?

FENBERT: Mehr als neunzig Prozent der chinesischen Bevölkerung gehören der Volksgruppe der Han-Chinesen an. Darüber hinaus gibt es aber auch noch über fünfzig Minderheiten im Land. Die von diesen Minderheiten bewohnten “autonomen” Regionen umfassen nahezu zwei Drittel der Gesamtfläche Chinas. Zu einer dieser “autonomen” Regionen zählt Xinjian. Dort leben bei einer Gesamteinwohnerzahl von zwanzig Millionen etwa acht Millionen Uiguren, ein Turkvolk muslimischen Glaubens. Seit sich Peking das Gebiet im Jahr 1955 als “autonome” Region einverleibte, kämpfen viele Uiguren für die Unabhängigkeit des ehemaligen Ostturkestan. Umgekehrt macht die chinesische Regierung separatistische Moslem-Extremisten für viele terroristische Anschläge im Nordwesten verantwortlich. Auslöser für die jüngsten Unruhen war ein gewaltsamer Protestmarsch der Uiguren in Urumqi, der Hauptstadt von Xinjian. Bei diesen Ausschreitungen kamen über 140 Han-Chinesen ums Leben. Die Uiguren waren ihrerseits aus Protest gegen den Tod zweier uigurischer Fabrikarbeiter auf die Straße gegangen, die im Südosten Chinas von Han-Chinesen zu Tode gehetzt worden seien. Es scheint sich also um einen rein ethnischen Konflikt zu handeln.

KIN: Es scheint so, als ob sich die Unruhen in China häufen, oder täuscht das?

FENBERT: Nach deutschen Maßstäben gibt es in der Tat unvorstellbar viele Proteste in China – schon seit dem Ende der Ära von Mao Zedong. Man muss hier aber unterscheiden. Wenn die Proteste nur auf einzelne Regionen beschränkt sind und sichtbar nur aus Ärger über korrupte Unternehmen oder Fälle von Umweltzerstörung herrühren, lässt die chinesische Führung sie durchaus in Maßen zu. Man gibt das dann gerne als Zeichen der Freiheit und Demokratisierung des Landes aus. Anders verhält es sich, wenn solche Proteste politisch motiviert sind und auf mehrere Provinzen überzugreifen drohen. In solchen Fällen bekommt die Führung Angst um die eigene Macht und befürchtet, die Protestbewegungen könnten nicht mehr unter Kontrolle gehalten werden. Und dann reagiert Peking, wie eben im Fall der Uiguren, mit aller Härte.

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